Ein Schatz


Ein Mensch entdeckte einen Schatz in seinem Haus. Er war hinter einem Regal in der Küche verborgen. Sorgsam öffnete er die reich verzierte Kiste und staunte über die Kostbarkeiten darin. Dann verschloss er die Kiste wieder und versteckte sie im Wäscheschrank in einem geheimen Zwischenboden.


Dort blieb die Kiste und die Person fühlte sich oft in Sorge wegen dieses Wertes in ihrem Haus. Zu dieser Sorge gesellten sich oft Nöte finanzieller Art. Trotzdem rührte sie nichts aus der Schatzkiste an. Sie wusste nicht, ob sie das dürfe und schämte sich sogar wegen ihres Geheimnisses.


Nach vielen Jahren verstarb diese Person einsam und recht mittellos. Freunde und Angehörige bescherten ihr eine rührende Beehrdigung. Der Schatz blieb unentdeckt, als man die Möbel aus der Wohnung trug und entsorgte.


Welcher Genuss ist es wohl, der mehr bedeutet, als alles andere aus der Küche?

Welcher Wert ist es wohl, der bei der Wäsche liegt und verlockend ruft?

Welcher Reichtum ist es wohl, der – richtig eingesetzt – viele mitbeschenken würde?

Welcher Schatz ist es, der uns gegeben ist, damit wir großzügig dem anderen begegnen?

Was ist es, das uns umso mehr beschenkt, je mehr wir es teilen?


Die Liebe hat viele Ausdurcksformen. Sie alle aber können nur genutzt werden, wenn wir unseren inneren Schatz entdecken und ohne Scheu nutzen.


Der Garten Eden steht uns offen mit seinem ganzen Reichtum und seiner Sinnlichkeit, mit seiner ganzen Unschuld und Ergbenheit dem Schöpfer gegenüber.



Mit jedem Tag etwas mehr Weisheit,

noch mehr Dankbarkeit –

welch schönes Altern!

 

 

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